7 Tipps für die Azoreninsel São Miguel: Naturwunder, Vulkankraft & Abenteuer
Vulkanlandschaften & Naturwunder – São Miguel in seiner rohesten Schönheit
São Miguel ist ein Feuerwerk aus Grün, Dampf und Magie. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs – und das siehst du an jeder Ecke. Tiefblaue Kraterseen, dampfende Fumarolen, dramatische Küstenlinien. Zwei Naturwunder, die du nicht verpassen darfst: Lagoa do Fogo und Sete Cidades. Der Lagoa do Fogo („Feuersee“) liegt inmitten eines erloschenen Vulkankraters. Du erreichst ihn am besten per Mietwagen über die EN5-2A von Ribeira Grande aus – oder du wanderst hinauf (ca. zwei bis drei Stunden, moderat). Oben angekommen: absolute Ruhe, ein See wie aus dem Bilderbuch und einer der eindrucksvollsten Ausblicke der Azoren. Um die Lagoa do Fogo zu erreichen, kannst du einen Shuttle Bus nehmen, der alle 30 Minuten fährt und um die fünf Euro kostet. Sete Cidades ist das wohl bekannteste Postkartenmotiv São Miguels. Zwei Kraterseen – einer grün, einer blau – getrennt durch eine Brücke. Starte deine Erkundung am Miradouro da Vista do Rei (mit Parkplatz), und gönn dir danach eine kleine Wanderung entlang des Kraterrands.
Nachhaltigkeits-Tipp: Beide Orte liegen in geschützten Gebieten. Bleibe auf den markierten Wegen, nimm deinen Müll mit – und lass die Drohne im Rucksack. So hilfst du mit, die Azoren als EarthCheck-zertifizierte Naturdestination zu bewahren. Insiderpause gefällig? Gehe zu Veronika und Fred und ihrem charmant-skurillen Carioca Breezy – Garden Lounge Café. Hier bekommst du leckeren Kaffee, kleine Snacks direkt aus einem bunten Campingwagen und mitunter die neuesten News der Insel gleich mit serviert. Ideal zum Einkehren nach einer kleinen Wanderung.
Ponta Delgada – azorische Hauptstadt mit Herz
Ponta Delgada ist das urbane Herz São Miguels: klein, aber voller Charme. Barocke Kirchen, schwarz-weiße Pflastermuster, gemütliche Plätze und ein lebendiger Yachthafen machen den Mix aus entspanntem Insel-Feeling und portugiesischem Stadtflair aus. Der ideale Startpunkt für deine Entdeckungstour über die Azoren. Beginne deinen Rundgang an der Portas da Cidade, dem markanten Tor zur Altstadt. Von hier schlenderst du durch die Rua dos Mercadores mit ihren hübschen Shops und Galerien bis hin zur Kirche São Sebastião. Zwischendurch lohnt sich ein Abstecher in den botanischen Garten Jardim António Borges – eine grüne Ruheoase mit Palmen und Höhlen mitten in der Stadt.
Abends wird es richtig lebendig – besonders an der Uferpromenade. Hier reihen sich Cafés, Bars und Restaurants aneinander. Unser Tipp für deinen Aperitivo: die stylische Rooftop-Bar Whale Watching Bar im Azor-Hotel mit Panoramablick auf den Hafen. Der Service könnte manchmal etwas schneller sein, aber der Ausblick ist es wert. Und zum Dinner? Unbedingt im A Tasca reservieren – ein quirliges Lokal mit authentischer Inselküche und fairen Preisen. Früh da sein lohnt sich. Praktisch: Vom Flughafen Ponta Delgada (PDL) bist du in zehn Minuten im Zentrum. Perfekt auch für einen Tagestrip, wenn du im Umland wohnst. Ponta Delgada ist zwar nicht laut, aber lebendig – die perfekte Base für alle, die Insel-Vibes lieben, aber auf ein bisschen City-Flair nicht verzichten wollen.
Kulinarische Highlights – Inselgeschmack vom Vulkan, gedämpft bis butterweich gegrillt
Die Küche der Azoren ist ehrlich, regional und oft überraschend – ob fangfrischer Fisch, im Erdboden gegartes Fleisch oder süßes Gebäck aus Großmutters Rezeptbuch. Wer sich auf die lokalen Spezialitäten einlässt, erlebt kulinarisch ein echtes Abenteuer. Absolutes Highlight: Cozido das Furnas. Der Eintopf aus Fleisch, Gemüse und Würsten wird direkt im heißen Vulkanboden gegart. Das geht nur in Furnas, und das beste Cozido serviert das Restaurante Tony’s (Tipp: am besten vorab reservieren). Du kannst sogar zuschauen, wie das Gericht morgens in den dampfenden Erdboden gesenkt wird – einfach zur Kochstelle Lagoa das Furnas fahren. Ein Muss für Fischliebhaber:innen: Lapas grelhadas – gegrillte Napfschnecken mit Knoblauch und Butter. Authentisch und preiswert gibt es die in der Bar Caloura – mit Meerblick direkt auf die Felsen. Zum Nachtisch solltest du dir Bolo Lêvedo nicht entgehen lassen – süßes Hefegebäck, das oft zum Frühstück gereicht wird. Rein vegetarisch und teilweise vegan auf super Niveau kannst du im Rotas da Ilha Verde essen. Von süß bis deftig findet man hier fleischlose Alternativen, die auf der Insel dann doch eher rar gesät sind Azoren-Wein ist ein echter Geheimtipp. Besonders gut schmecken die lokalen, mineralischen Weißweine. Im Weinlokal Wine & Art by 1001 Garrafas in Ponta Delgada kannst du dich durchprobieren – Beratung inklusive.
Aktivitäten auf São Miguel – Whale Watching, Vulkan-Hikes & Naturabenteuer
Die Azoreninsel São Miguel ist ein Abenteuerspielplatz für alle, die Natur spüren und entdecken wollen. Ob zu Wasser, zu Fuß oder auf dem Rad, hier kannst du dich austoben oder einfach treiben lassen. Die Insel ist bekannt für nachhaltigen Aktivtourismus – und das spürst du an jeder Ecke. Ein echtes Highlight ist Whale Watching. Fast das ganze Jahr über tummeln sich Pottwale, Delfine und sogar Blauwale rund um die Insel. Täglich starten Touren z. B. mit Futurismo Azores Adventures ab Ponta Delgada. Die Guides sind Meeresbiolog:innen, die sich für Tier- und Umweltschutz engagieren. Die Tour kostet etwa 60 Euro und dauert 3 Stunden. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat: São Miguel bietet spektakuläre Wanderwege, von gemütlich bis anspruchsvoll. Besonders empfehlenswert ist die Rundwanderung am Lagoa do Fogo. Start ist an der Miradouro da Lagoa do Fogo, mit gigantischem Ausblick. Die Tour dauert etwa 2,5 Stunden und du benötigst unbedingt festes Schuhwerk.
Du stehst mehr auf Wasser-Action? Dann probiere Stand-up-Paddling oder Kayak auf dem Lagoa Azual. Familienfreundlich und ohne Vorkenntnisse möglich. Für noch mehr Action sorgt Cannoying in Achada im Nordosten der Insel. Die meisten Abenteuer kannst du vorab online buchen.
Eine Tour zur Ilhéu de Vila Franca do Campo – eine kleine, kreisrunde Vulkaninsel mit Naturpool mitten im Meer. Sie ist nur im Sommer per Boot erreichbar, Tickets am besten im Voraus buchen (ca. zehn Euro inklusive Rückfahrt). Traumhaft zum Schnorcheln!
Die schönsten Strände – Sonne, Surfen & stille Buchten
São Miguel ist zwar vulkanisch und grün – aber es gibt auch Strände, die locker mit dem Mittelmeer mithalten können. Perfekt für entspannte Tage zwischen Sonnenbad, Wellenrauschen und einem Sprung ins Atlantikblau. Der beliebteste Strand ist der feinsandige Praia do Areal de Santa Bárbara an der Nordküste. Er ist besonders bei Surfer:innen beliebt – Boards kannst du direkt vor Ort bei der Azores Surf School mieten. Die chillige Strandbar Tuká Tulá serviert Smoothies und Bowls mit Blick auf die Wellen. Geheimtipp: Die Sonnenuntergänge hier sind spektakulär.
Du suchst einen ruhigeren Spot? Dann ist der Praia dos Moinhos genau das Richtige. Eine kleine, geschützte Bucht inmitten grüner Hänge – perfekt für ein Picknick und wohltuende Offline-Zeit. Über ein paar Stufen gelangst du vom Parkplatz hinunter ans Wasser. Oben wartet mit dem Restaurant „O Moinho Terrace Café“ ein echtes Juwel – hausgemachte Fischgerichte mit Aussicht. Noch wilder: der schwarze Lavasandstrand Praia de Água d'Alto. Ein guter Spot für alle, die fernab der Zivilisation ihre Ruhe wollen. Kein Liegenverleih, kein Lärm – nur du, der Wind und das Meer.
Thermalquellen & Natur-Spa – Wellness mitten im Vulkangarten
Du suchst Erholung mit Wow-Effekt? Dann bist du auf São Miguel genau richtig – und das ganz ohne Hotel-Spa. Denn die Insel ist ein Vulkanparadies, das dich mit heißen Quellen und dampfenden Naturbecken verwöhnt. Der bekannteste Ort ist der Terra Nostra Park in Furnas, wo du in einem riesigen, eisenhaltigen Naturbecken badest , umgeben von einem botanischen Garten, der wie ein tropischer Dschungel wirkt. Der Eintritt kostet um die zehn Euro (inkl. Garten). Tipp: Die Wassertemperatur liegt bei kuscheligen 35–40 Grad Celsius. Zudem solltest du dunkle Badesachen mit, die eine leicht rostige Färbung vertragen.
Du willst es etwas intimer? Dann ab zur Poça da Dona Beija. Dort entspannst du in fünf kleinen Naturbecken unter Palmen. Komme am besten früh, denn ab 16 Uhr wird es gern voll. Besonders romantisch: ein Abendbesuch bei Dämmerlicht. Die Thermalquellen haben bis 23 Uhr geöffnet. Ein echter Geheimtipp ist Termas da Ferraria im Westen der Insel – ein Naturbecken im Atlantik, das bei Ebbe von unterirdischen heißen Quellen erwärmt wird. Klingt wild? Ist es auch. Der Eintritt ist kostenlos, aber du solltest unbedingt vorher die Gezeiten prüfen. Nur bei Ebbe wird das Wasser angenehm warm.
Malerische Dörfer & Inselblicke wie im Bilderbuch
Abseits von Vulkanen und Naturabenteuern begeistern auch die kleinen Dörfer der Azoreninsel. Hier ticken die Uhren langsamer und das Leben ist authentischer – genau das macht den Reiz aus. Ein Must-see ist das oben bereits genannte Sete Cidades, ein pittoreskes Dorf am Fuß der berühmten Zwillingsseen Lagoa Verde und Lagoa Azul. Nimm dir Zeit für einen Spaziergang durch die schmalen Gassen, vorbei an weiß getünchten Häuschen, bunten Hortensienhecken und der hübschen Kirche São Nicolau.
Im Südosten lockt das charmante Küstenstädtchen Vila Franca do Campo. Von hier hast du nicht nur perfekte Sicht auf das berühmte Naturschwimmbecken Ilhéu da Vila Franca, sondern findest auch tolle Restaurant wie das Atlântico Azorean. Großartige Aussicht, noch bessere Pasteis de Nata. Wer sportlich ist, leiht sich ein Kajak oder SUP und paddelt zur vorgelagerten Vulkaninsel hinüber. Der Eintritt liegt bei vier Euro und die Boote fahren im Sommer stündlich. Wenn du es noch ursprünglicher willst: fahre ins Inland nach Achadinha. Dort beginnt der Wanderweg Salto do Cabrito, vorbei an Wasserfällen, Mooswäldern und alten Wassermühlen. Ein echtes Azoren-Postkartenmotiv – garantiert ohne Menschenmenge.