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Historischer Reichtum im Trinity College

Auf Städtereisen zieht es mich immer in historische Bibliotheken. Ich liebe die Atmosphäre, die Ruhe und das nostalgische Gefühl, das in der Umgebung von meterlangen Bücherregalen und antiken Büchern aufkommt. Im Trinity College bin ich auf eine der schönsten Bibliotheken gestoßen, die ich jemals gesehen habe. Besonders beeindruckend ist der fast 65 Meter lange Long Room: Rund 200.000 Bücher und Schriften zieren die dunklen Holzregale, die sich prachtvoll in die Höhe erstrecken und dem Raum eine majestätische Stimmung verleihen. In der gesamten Bibliothek befinden sich über 4,5 Millionen Werke. Auch wenn hier kein Harry-Potter-Film gespielt hat, fühlt man sich nahezu wie in Hogwarts. Im Long Room findest du außerdem eines der größten Attraktionen und Kulturgüter Dublins: das „Book of Kells“. Die illustrierte Handschrift der vier Evangelien, das Expert:innen zufolge um 800 n. Chr. entstanden ist, gehört zum Weltdokumentenerbe der UNESCO. Eine immersive, virtuelle Ausstellung entführt dich in die Geschichte des sagenumwobenen Schriftstücks, das mit seiner kunstvollen Gestaltung aus charakteristischen ornamentalen Verzierungen und Flechtwerkmustern, digital erlebbar gemacht wird. Ebenso sehenswert ist der weitläufige Campus, der sich im Herzen Dublins auf dem College Green befindet. Auf den Trinity Trails tauchst du in die Geschichte von Irlands renommiertester Universität ein, die 1592 gegründet wurde. Die Rundgänge können entweder mit einem Guide oder auf eigene Faust unternommen werden. Für eine Stärkung danach lohnt sich der fünfminütige Fußweg zur Fallon & Byrne Food Hall, wo es lokale Produkte, köstliche Gerichte und Wein in bester Qualität gibt. Wenn du noch weitere Highlights entdecken willst, ist das Dublin Castle, die Christ Church Cathedral und die St. Patrick’s Cathedral nicht weit. Generell bist du zu den Sehenswürdigkeiten im Zentrum Dublins auf kurzen Strecken zu Fuß meist schneller unterwegs als mit dem Bus.

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Das Trinity College in Dublin.
Die Bibliothek des Trinity Colleges in Dublin.
Die beeindruckende Bibliothek des Trinity College beherbergt eine der größten Attraktionen und Kulturgüter Dublins: das „Book of Kells“.
Insider-Tipp: Dublins schönste Bibliotheken & Buchläden

Neben der alten Bibliothek im Trinity College sind die Marsh’s Library und die Chester Beatty Library ebenso beeindruckend. Außerdem gibt es in Dublin viele unabhängige Buchläden, die Literaturfans und Leseratten mit einer außergewöhnlichen Buchauswahl und Vintage-Flair ein nostalgisches Einkaufserlebnis schenken. Zu meinen Favoriten gehören: Hodges Figgis, Ulysses Rare Books und Book Upstairs.

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Auf literarischen Spuren im Museum of Literature

Bist du bereit, noch weiter in die Welt der Literatur einzutauchen? Wenn du wie ich eine Begeisterung für das geschrieben Wort hast, bist du in Dublin einfach goldrichtig. In der UNESCO-Literaturstadt lebt dieses wichtige Kulturgut durch zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Literaturfestivals weiter. Als ehemalige Literaturstudentin gehört die Suche nach kreativen Impulsen für mich zu jeder Städtereise dazu. Daher steht die Entdeckung des Museum of Literature ganz oben auf der Bucketlist. Viele berühmte Personen aus der Literaturszene wie Jonathan Swift, Oscar Wilde, Samuel Beckett und James Joyce haben in der irischen Hauptstadt gelebt und ließen sich dort zu ihren großen Werken inspirieren. Mit wechselnden Ausstellungen bietet das Museum einen umfassenden Einblick in die Schaffenszeit der irischen Literaturgrößen. Spannende Details wie James Joyce originale Notizbücher und das erste Exemplar seines weltberühmten Romans „Ulysses“ machen das Museum zu einem echten Erlebnis. Auch Werke aufstrebender irischer Autor:innen kommen nicht zu kurz. Ebenso erhältst du einen Einblick in die Kunst des Schreibens und Storytellings. Ich könnte stundenlang durch die stuckverzierten Räume, und den wunderschönen kleinen Garten wandeln oder im charmanten Museumscafé verweilen. Du möchtest dich noch weiter inspirieren lassen? Begebe dich auf einen Spaziergang durch die Stadt und entdecke dabei echte Besonderheiten wie die „Dublin’s Talking Statues“. Bei einer selbstgeführten interaktiven Tour lauschst du den Geschichten der 12 berühmten Statuen bekannter Literaturgrößen, die dadurch nahezu lebendig scheinen.

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Die Temple Bar in Dublin
Fliege von Stuttgart nach Dublin und lass dich von der Gastfreundschaft der Locals begeistern.
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Irische Pub-Kultur: Cheers zu Guinness & Livemusik

„Eine fast unmögliche Aufgabe: Dublin durchqueren, ohne an einem Pub vorbeizukommen“, sagte schon der Protagonist Leopold Bloom in James Joyce Roman „Ulysses“. Die weltberühmte Geschichte spielt an nur einem Tag am 16. Juni 1904 in Dublin, der bis heute jährlich als Bloomsday gefeiert wird. Schon namenhafte Literat:innen besuchten regelmäßig Dublins Pubs und ließen sich dort zu der ein oder anderen Geschichte inspirieren. Und auch heute noch gilt: Wer Dublin in seiner Vielfalt erleben möchte, landet früher oder später in einem Irish Pub. Dabei geht es um viel mehr als nur das ein oder andere frischgezapfte Pint Guinness. Geselligkeit, Austausch, Gemütlichkeit und Live-Musik sind feste Bestandteile der lokalen Pub-Kultur und prägen das sogenannte „irische Wohnzimmer“. Ausgehmeile, Pub-Hochburg und Sehenswürdigkeit zugleich ist das Viertel Temple Bar. Hier findest du Bars, Restaurants und viele legendäre Pubs, in denen abends Livemusik gespielt wird. Oft gibt es irische Spezialitäten wie Austern und andere regionale Meeresfrüchte sowie eine umfangreiche Whiskey-Auswahl. Eine echte Institution ist der gleichnamige The Temple Bar Pub. Aber auch Kultur- und Kunstinteressierte zieht es in die Boutiquen, Galerien und Kunsthandwerksläden des lebendigen Viertels. Du bist lieber abseits des Trubels unterwegs? Dann habe ich zwei Insider-Tipps für dich: The Cobblestone ist ein klassischer Irish Pub, wo auch abseits der Hotspots traditionelle irische Musik läuft. Im Grogan’s erwarten dich authentisches Ambiente, ein schöner Außenbereich und Ausstellungen lokaler und internationaler Künstler:innen. Die trubelige Grafton Street ist gleich in der Nähe, wo viele Musiker:innen ihr Talent zum Besten geben. Wer eine Pub-Pause braucht, sollte sich einen ganz besonderen Geheimtipp nicht entgehen lassen: Der Vintage Cocktail Club ist eine versteckte Bar (Speakeasy-Bar) im Retro-Ambiente, in der eine große Vielfalt an gehobenen Cocktails aus verschiedenen Epochen serviert werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Mai Tai von 1934 oder einem Manhattan von 1874? Wer rein will, muss vorher klingeln.

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Die Temple Bar in Dublin.
Insider-Tipp: Dublin Literary Pub Crawl

Buch- und Bierfans erfahren beim Dublin Literary Pub Crawl, wo Dublins berühmte Literaten einst Stammgast waren und ihr Pint genossen. Schauspielerische Einlagen und Anekdoten machen das Leben der Autoren und die irische Pub-Kultur hautnah erlebbar.

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Ein Monument der Rebellion: Das Gefängnis Kilmainham Gaol 

Einer der besten Tipps für einen spannenden und ergreifenden Einblick in die Vergangenheit Irlands ist das ehemalige Gefängnis Kilmainham Gaol. Über 100 Jahre lang wurden hier Tausende Menschen inhaftiert, die neben alltäglichen Verbrechen auch in historisch bedeutsamen Schlüsselmomente wie dem Kampf um die Unabhängigkeit Irlands verwickelt waren. Von der irischen Rebellion 1798 über den Osteraufstand 1916 bis hin zum Unabhängigkeitskrieg (1919–21) und den irischen Bürgerkrieg (1922–23) – all diese einschneidenden Ereignisse werden bei einer Tour durch das heutige Museum beleuchtet.  Dabei ist es nicht verwunderlich, dass die Kulisse bereits Drehort einige Filme war, darunter „The Escapist“ (2008) oder „The Italian Job“ (1969). Ebenso erfährst du spannende Details und Einzelheiten über die Geschichten der politischen Gefangenen. Es gibt auch eine Ausstellung, die Besucher:innen im Anschluss an die Tour besichtigen können. Für mich ist diese bedeutende Sehenswürdigkeit ein absolutes Must-see, um die komplexe Historie Irlands hautnah zu erleben. Der Besuch ist nur in Kombination mit einer Führung möglich. Tickets solltest du daher am besten mehrere Wochen im Voraus buchen, um noch einen Platz zu ergattern. Für alle, die noch tiefer in die Vergangenheit Irlands eintauchen wollen, lohnt sich auf jeden Fall auch das Irish Emigration Museum, das die irische Auswanderungsgeschichte – u.a. in die USA – und die globalen Auswirkungen interaktiv veranschaulicht. Ebenso interessant ist das Museum 14 Henrietta Street, ein historisches Stadthaus im georgianischen Architekturstil, das einen spannenden Einblick in das Leben ab dem 18. Jahrhundert offenbart. 

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Blick in das Gefängnis Kilmainham Gaol.
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Erholung mitten in der Stadt im Phoenix Park

Einmal durchatmen bitte: Etwa drei Kilometer vom Zentrum entfernt erwartet dich der Phoenix Park, der mit rund 700 Hektar einer der größten Stadtparks der Welt ist und zahlreiche Aktivitäten bietet. Ursprünglich im 17. Jahrhundert als königlicher Jagdpark angelegt, ist die „grüne Lunge Dublins“ seit 1747 öffentlich zugänglich. Die Nachfahren der ausgesetzten Damwildherde sind auch heute noch anzutreffen. Halte also bei deiner Erkundungstour unbedingt nach Rehen und Hirschen Ausschau. Im Park befinden sich unter anderem auch der Amtssitz des Präsidenten, große Herrenhäuser und spannende Monumente wie der höchste Obelisk Europas, das Wellington Monument oder das Papstkreuz, erbaut für eine Freiluftmesse von Johannes Paul II im Jahre 1979. Sehenswert ist auch die beeindruckende Gartenkunst im viktorianischen Stil in der Nähe des Parkeingangs. Mein Tipp: Statte dem Fahrradverleih einen Besuch ab und erkunde das weitläufige Naherholungsgebiet und seine Highlights mit dem Rad. Direkt neben dem Zoo findest du das idyllische Café Phoenix Park Tea Rooms, wo du hausgemachte Scones und andere Leckereien genießen kannst. Ebenso grüne Orte zum Erholen sind die kleinen Parks St. Stephen's Green oder Iveagh Gardens mitten in Dublin oder ein Spaziergang am Grand Canal.

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Der Phoenix Park in Dublin mit seiner Damwildherde.
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Natur tanken bei einem Ausflug nach Howth

Auch außerhalb von Dublin gibt es reizvolle Sehenswürdigkeiten zu entdecken, die nur 30 Minuten vom Zentrum entfernt sind. Direkt an der Küste liegt das  ehemalige Fischerdorf Howth auf einer Halbinsel, das perfekt für einen Tagesausflug in die Umgebung geeignet ist. Vom Stadtzentrum (Haltestelle Connolly) aus erreichst du das Naturidyll mit der S-Bahn (DART). Ein malerischer Hafen, kleine Fischrestaurants und der Leuchtturm prägen das Bild der charmanten Küstenstadt. Zu den besonderen Aktivitäten und Reisetipps gehören auf jeden Fall eine Wanderung entlang der Klippen: Erlebe die typisch raue Natur Irlands auf dem Cliff Walk und lasse dabei deinen Blick über das weite Meer schweifen. Es gibt vier verschiedene Routen von sechs bis zwölf Kilometern, die alle einfach begehbar sind. Anschließend empfehle ich dir, den Hafen zu erkunden und im Beshoff Bros leckere Fish & Chips zum Mitnehmen zu genießen. Mit Blick auf den Hafen dinierst du auch im Octopussy’s Seafood Tapas oder The Oar House vorzüglich – beide Restaurants punkten mit gemütlichem Ambiente und exzellenter Meeresfrüchte- und Fischküche wie aromatische Jakobsmuscheln oder Calamari. Wenn du am Wochenende in Howth bist, lohnt sich zudem ein Besuch des Farmers Market, auf dem es regionale Produkte und irisches Kunsthandwerk zu entdecken gibt.

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Grüne Klippen in der Nähe von Dublin.
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